Große Rettungsübung auf dem Rhein

Feuerwehren evakuieren 60 Personen von Fahrgastschiff

“Schwelbrand auf einem kleinen Fahrgastschiff mit 60 Personen an Bord bei Rhein-Kilometer 556,4.” So lautete am Samstagmittag, 16.04.2016, das Alarmstichwort für die Feuerwehren aus Sankt Goarshausen, Sankt Goar, Kaub und die DLRG Rhein-Hunsrück.

Die alarmierten Einheiten rückten von ihren Standorten aus und ließen ihre Rettungsboote zu Wasser. Rund 10 Minuten nach dem Alarm traf das erste Rettungsboot beim Havaristen ein. Während ein Team aus drei Feuerwehrleuten die Lage an Bord von Personenfähre Felix sondierte und zusammen mit dem Schiffsführer die Evakuierung des Schiffes vorbereitete, trafen innerhalb kurzer Zeit weitere Rettungsboote an der Einsatzstelle ein.

Zügig wurden jeweils fünf Personen von Bord geholt und auf einem rund 400 Meter rheinaufwärts gelegenen Anlegesteiger ans sichere Ufer gebracht. Dort wurden die Geretteten von bereitstehenden Feuerwehrleuten in Empfang genommen, registriert und betreut.

Da schnell klar war, dass auch an Land weitere Einsatzkräfte notwendig sind, wurde aus Braubach ein zweiter Einsatzleitwagen zur Unterstützung angefordert. Von diesem aus wurde dann im weiteren Einsatzverlauf die Gesamteinsatzleitung unter dem Kommando des stellvertretenden Wehrleiter J. Preißmann übernommen. Vom Einsatzleitwagen der Feuerwehr Sankt Goarshausen aus wurde der Einsatzabschnitt Evakuierung und im Anschluss die Brandbekämpfung koordiniert, während vom Mannschaftstransportfahrzeug aus Kaub die Registrierung der geretteten Personen erfolgte.

Nach 45 Minuten waren alle Passagiere in Sicherheit, so dass die Brandbekämpfung mittels der Feuerlöschfähre RPL9 beginnen konnte. Schnell hatte der unter Atemschutz vorgehende Trupp den Brand lokalisiert und gelöscht. Eine vorzeitigere Brandbekämpfung war aufgrund der Abmessungen der für die Übung bereitstehenden Personenfähre Felix nicht möglich.

Für die Sicherheit aller Beteiligten sorgten die Kameraden der DLRG mit ihrem Mehrzweckboot und speziell ausgebildeten Strömungsrettern. Die Beobachter von Feuerwehr und DLRG zeigten sich mit dem Verlauf der Übung durchweg zufrieden. Festgestellte Schwachpunkte wurden in einer Nachbesprechung analysiert und besprochen, um zukünftig noch effektiver zu werden. Bei einem kleinen Imbiss für alle Beteiligten bedankte sich die Wehrführung für die Mitwirkung der Einsatzkräfte, der Statisten und Helfer sowie bei Herrn Hammerl für die Bereitstellung der Personenfähre Felix. Zum Einsatz kamen rund 50 Einsatzkräfte mit der Feuerwehreinsatzzentrale Sankt Goarshausen, zwei Einsatzleitwagen, einem Mannschaftstransportfahrzeug, fünf Rettungsbooten und der Feuerwehrmehrzweckfähre RPL9.

Text: Ralf Reckermann

Bilder: Frank Villmann