Rettungsboote “offiziell” übergeben

Im Rahmen des Sommerfests des Fördervereins der FF Sankt Goarshausen Wache Süd e. V. wurden zwei neue Rettungsboote bei der Feuerwehr Sankt Goarshausen nun offiziell in Dienst gestellt.

Hierzu berichtet die Rhein-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 05.08.2014 wie folgt:

Von unserem Mitarbeiter Norbert Schmiedel

St. Goarshausen. RTB 2, also Rettungstransportboot 2, ist die exakte Bezeichnung der beiden Boote, die bei der Wache Süd der Freiwilligen Feuerwehr St. Goarshausen in Dienst gestellt wurden. Hersteller ist die Nordland-Hansa Rostock. Mit einer Länge von 5,30 Meter und einer Breite von 2,10 Meter beträgt die Tragfähigkeit 1000 Kilo oder acht Personen. Die Boote sind ausgestattet mit Suchscheinwerfern am Bug sowie zwei steuerbaren Arbeitsscheinwerfern, Blaulicht, Horn, Echolot und verschiedenen Rettungsmitteln.

Zur Rettung von Personen aus dem Wasser ist die Bugklappe von großem Vorteil, zudem kann eine Tragkraftspritze, eine Krankentrage sowie ein Stromerzeuger aufgenommen werden. Angetrieben werden diese Boote von 60-PS-Außenbordmotoren, die eine Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h ermöglichen. Einsatzgebiet ist der Rhein, „um auch die Freizeitsportler und andere Menschen zu retten, die sich oft leichtsinnig in Gefahr bringen, weil sie die Strömungen unterschätzen“, wie Bürgermeister Werner Groß (CDU) mit bitterem Beigeschmack betonte. „Es ist nämlich unerträglich, dass wir unsere Feuerwehrleute in Gefahrensituationen schicken, nur weil sich andere in Gefahr begeben.“

In diesem Sinne wünschten der evangelische Pfarrer Günter Rein wie auch sein katholischer Amtsbruder Karl-Heinz Königstein den Besatzungen der Rettungstransportboote „immer einer glückliche Rückkehr von ihren Einsätzen“. Pfarrer Königstein erbat den Segen Gottes, „auch für die Mannschaften, die dieses Boot fahren“. Ersetzt werden somit zwei Boote, die schon während des Hochwassers 1988 im Einsatz waren.

Zuvor begrüßte der Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehr, Heinz Peter Korffmann, die Teilnehmer der Einweihung. Erprobt wurden die Boote bereits, denn die Anschaffung im Wert von rund je 35 000 Euro entsprechend dem Organisationsplan für Feuerwehrgerät erfolgte vor bereits knapp sechs Monaten, wie Groß erklärte. Das Land beteiligte sich mit der „üblichen Förderung“, die aller Erfahrung nach rund ein Drittel beträgt.

Wehrführer Dirk Jacoby nahm die Bootsschlüssel aus der Hand von Groß entgegen, und damit sie im Falle, dass sie in den Fluss fallen, auch wieder auftauchen, hatte der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Guido Erler Schlüsselanhänger mitgebracht, die sich wie ein Schwimmkörper entwickeln.

Die Pfarrer Rein und Königstein überreichten je eine St.-Nikolaus-Plakette, „weil St. Nikolaus der Schutzheilige der Schiffer ist“, und ergänzt aus Richtung Kamp-Bornhofen kam die Anmerkung „und der Flüzer“.

Quelle: Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Dienstag, 5. August 2014, Seite 16